Kennen Sie die Meinungen, die andere über Sie haben? Haben Sie schon einmal erlebt, dass Sie sich durch eine Fremdeinschätzung zu Ihrer Person verkannt fühlten? – Kennen Sie auch das Gegenteil?
Dem Bild, das Kunden in Feedbacks über die Kompetenzen von „Wolfram Krug“ als Person nachzeichnen, möchte ich nachgehen und es mit den von mir vertretenen Werten abgleichen.
Fremdbeurteilung von Kompetenzen.
Eine erste Annäherung an die Fremdbeurteilung meiner Kompetenzen entnehme ich den Referentenbeurteilungen
aus 45 aktuellen Seminarfeedbackbögen zum Thema „Stressmanagement“.
„Welche Anmerkungen
haben Sie zur Arbeitsweise des Referenten?“
- Struktur: „sehr gut organisiert“; „guter Aufbau“; „super strukturiert!“; „gute, strukturierte Arbeitsweise“; „locker und strukturiert durchgeführtes Seminar“; „klare Struktur“; „Inhalte super transparent“; „gut und klar rübergebrachte Inhalte“; „strukturiert“
- Umgang mit Theorie und Praxis: „prima, dass Theorie und Praxis im Wechsel sind!“; „praxisnah“; „sehr praktische Darstellung der Inhalte“; „sehr praxisbezogen“
- Art der Vermittlung von Seminarinhalten: „die Vermittlung ist sehr ruhig und gelassen“; „die ruhige Art des Referenten hat in der Thematik absolut überzeugt“; „angenehme Atmosphäre“; „sehr ruhige, gelassene Art“; „erklärt gut – praxisnah“; „die Vermittlung der Inhalte war kompetent und flexibel“
- Umgang mit der Gruppe: „prima, geht auf Gruppe ein“; „offenes und kritisches Ohr zu allen Fragen und Anregungen“; „die Bedürfnisse der Gruppe wurden aktiv berücksichtigt“
- Fachbezug in der Vermittlung: „Herr Krug kann sehr gut auch die Gesamtabläufe im Körper bei Stress beschreiben“;
Mündliche Feedbacks aus der Einzelberatung. Eine zweite Annäherung bezieht sich auf mündliche Feedbacks, von Kunden, die meine Beratungspraxis als Coachingklienten besucht haben:
- „Ich habe mich bei Ihnen erstmalig richtig wahrgenommen und verstanden gefühlt.“
- „Sie können sehr gut zuhören!“
- „Ich danke Ihnen für Ihre pragmatische Herangehensweise.“
- „Danke für Ihr persönliches Engagement und verantwortungsbewusstes Handeln.“
- „Nach Ihnen kann man die Uhr stellen!“
Feedbacks spiegeln „Aspekte der Persönlichkeit“. Die oben wiedergegebenen Kundenmeinungen spiegeln Aspekte meiner Persönlichkeit, wie sie als kompetentes Handeln mit Gruppen und im Einzelkontakt erlebt werden. Gleichzeitig klammern sie die Aspekte aus, die in anderen Settings (zum Beispiel: Familie) sichtbar werden. Außerdem dürfen Sie einwenden, dass hier ja nur positive Meinungen genannt sind. Das ist richtig und hängt mit Sicherheit auch von der Auswahl der hier wiedergegebenen Kundenmeinungen ab.
Kompetenzen sind in ihrer Wirkung kontextgebunden. Gleichzeitig ist zu beachten, dass die genannten Kompetenzen in unterschiedlichen Settings unterschiedliche Wirkungen zeigen:
So ist beispielsweise eine „ruhige und gelassene Art“ ganz „fehl am Platz“, wenn es darum geht, eine zeitkritische Entscheidung zu treffen, und so kann das strukturierte Vorgehen bei kreativen Prozessen oder im Spiel mit Kindern auch zum Hindernis werden, weil es die situationsangemessene, zielführende Wirkung verfehlt.
Kompetenzen sind zunächst weder „gut“ noch „schlecht“. Begreift man Kompetenzen deshalb zunächst wertfrei als Fähigkeiten, die in routinemäßig nicht lösbaren Situationen aktiviert werden, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen (vgl. Artikel „Kompetenz-Gerangel“ von meinem Kollegen Stephan Tanneberger), so ist damit nur ausgesagt, dass eine Person bestimmte, biographisch erworbene Kompetenzen im Sinne eines Bewältigungsversuchs aktiviert. Es ist noch keine Aussage gemacht über das „Gut“ oder das „Schlecht“ von Kompetenzen.
Kompetenzmessungen „vermessen“ die Persönlichkeit, nicht die Person. Als ausgebildeter Logotherapeut/Existenzanalytiker (nach V. Frankl) verstehe (und erlebe) ich die Person als „das Freie im Menschen“. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erkennen, dass psychometrische Tests und Instrumente zur Erstellung von Kompetenzprofilen immer nur die Persönlichkeitsmerkmale (älterer Begriff hierfür „Charaktereigenschaften“) einer Person beschreiben. Die Person selbst „als das Freie im Menschen“ ist nicht fassbar; sie ist es zugleich, die als Bildhauer die Persönlichkeit mit ihren Kompetenzen zeitlebens verändern kann. Persönlichkeits- und Personalentwicklung liefern für die Arbeit des Bildhauers wichtige Inhalte und Übungen.
Instrument zur Erstellung eines Kompetenzprofils. Ein Instrument, um die Kompetenzen einer Person zu beschreiben, finden Sie in den KODE®-Analysen. Prof. Erpenbeck und Prof. Heyse beschreiben mit Ihrem Kompetenz-Diagnoseinstrument vier Kompetenzfelder:
- die Fähigkeit zur Selbstorganisation des Handelns in Bezug auf sich selbst als Person (Personale Kompetenz)
- die Fähigkeit zur Selbstorganisation des Handelns in Bezug auf die eigene Handlungsausführung (Aktivitäts- und Handlungskompetenz)
- die Fähigkeit zur Selbstorganisation des Handelns in Bezug auf den Umgang mit Objekten (Fachlich-methodische Kompetenz)
- die Fähigkeit zur Selbstorganisation des Handelns in Bezug auf den Umgang mit anderen Personen (Sozial-kommunikative Kompetenz)
(ausführliche Darstellung im Artikel „Kompetenz-Gerangel“)
Zuordnung der Kundenmeinungen zu den Kompetenzfeldern. Ohne den Anspruch auf Richtigkeit in der Darstellung, könnte ich mir vorstellen, dass sich die Kundenmeinungen über meine Kompetenzen in den Settings Seminar und Coaching vor allem in den Kompetenzfeldern (1) „Personale Kompetenz“, (4) „Sozial-kommunikative Kompetenz“ und (2) „Aktivitäts- und Handlungskompetenz“ spiegeln. (Die Reihenfolge der Nennungen darf hier als meine Gewichtung verstanden werden).
Fachlich-methodische Kompetenz für Vor- und Nachbereitung. Die (3) „fachlich-methodische Kompetenz“ spielt für mich persönlich immer dann eine Rolle, wenn es um die Vor- und Nachbereitung insbesondere neuer Seminar- und Coaching-Situationen geht. Sie spielt eine nur untergeordnete Rolle, wenn ich mich bewusst auf die Beziehung zum Menschen einlasse. Mit dieser Einklammerung der „fachlich-methodischen Kompetenz“ kommt das zum Tragen, was der Kompetenzbegriff neben Fähigkeiten, Qualifikation und Wissensbeständen noch beinhaltet: die Ausrichtung der Selbstorganisation an Werten und Motiven.
Handlungsleitende Werte von „Wolfram Krug“.
Wer die Dienstleistungen der Beratungspraxis Krug einkauft, trifft zunächst immer auf die Person „Wolfram Krug“, durch die diese Leistungen entsprechend ihres Wertbezugs vermittelt werden.
So können Sie damit rechnen, dass ich mich in meinem Handeln von den folgenden Werten leiten lasse:
- Sinnvoll Handeln: Als ausgebildeter Logotherapeut/Existenzanalytiker (nach V. Frankl) liegt mir viel daran, nur das zu tun, was mir – mit Blick auf den Kundenauftrag – sinnvoll erscheint. Es geht mir um ein pragmatisches, am Prozess orientiertes Handeln, dass die Problemlösung in den Mittelpunkt stellt. So kann es vorkommen, dass ich einen Auftrag kürze, da mir die schon beauftragten Module nicht mehr zielführend erscheinen. Oder es kommt vor, dass ich den Coachingklienten frage, ob er tatsächlich wiederkommen möchte, und was er sich hiervon verspricht. Es zeigt sich letztlich darin, dass ich bereit bin, von einem gut vorbereiteten Fahrplan in Seminar und Einzelberatung abzuweichen, wenn ich erkenne, dass das Vorgehen in dieser Situation unangemessen ist.
- Respekt vor der Person: „Die Person ist für mich das Freie im Menschen, das unfassbare, das sich in jeder Situation neu zeigt und das sich – im Unterschied zur Persönlichkeit – jederzeit ändern kann. Person sein heißt, jeder Zeit auch anders sein zu können.“ (frei nach Dr. Viktor Frankl: Begründer der Logotherapie/Existenzanalyse).
Insofern empfinde ich tiefen Respekt vor dem Anderssein eines jeden Menschen und bemühe mich im konkreten Handeln, Etikettierungen (z.B. durch Diagnosen) zu vermeiden oder zumindest über den Verlauf der Entwicklung immer neu zu fassen. - Wertschätzung der Person in ihren Eigenschaften und Leistungen: Die Leistung einer Person ist abhängig von ihrer Lerngeschichte, Biographie und der Ausstattung mit Ressourcen (genetisch, materiell, sozial). Selbst wenn sich im Handeln vor dem Horizont eines allgemeinen Moralverständnisses Wirkungen zeigen, die keine soziale Anerkennung erfahren, bemühe ich mich um die Wertschätzung von Eigenschaften und jeder persönlich motivierten Leistung. Die stützend-stärkende Arbeit am Selbstwert der Personen, die sich mir anvertrauen, ist für mich ein zentrales Thema.
- Verantwortung für das eigene Handeln: Verantwortliches Handeln bezieht die Reflektion von Wirkungen des eigenen Handelns mit ein. Es bedeutet ein Folgebewusstsein, das sich bei mir darin ausdrückt, immer wieder innezuhalten, bevor ich eine Vorgehensweise empfehle oder selbst umsetze.
- Offenheit und Transparenz im Vorgehen: Ich verstehe meine Kunden als gleichwertige Partner, die über ein hohes Maß an Selbstregulationsfähigkeit bereits verfügen. Insofern binde ich meine Gesprächspartner in strategische, fachlich-methodische Überlegungen mit ein und begegne Ihnen „auf Augenhöhe“ als „Experten ihrer Situation“. Aus diesem Grund gebe ich in Seminaren und Coachings gerne Informationsmaterialien aus und stimme mich – auch über den Prozess hinweg – immer neu über die Ziele des gemeinsamen Handelns ab.
Fazit. Diese (noch unvollständige) Aufzählung meiner Werte und Motive werden im konkreten Handeln als Kompetenzen sichtbar. Sie beschreiben eine Form der Selbstorganisation vor dem Hintergrund eines Wertfühlens.
Hinweis auf Projektberichte. Sie möchten mehr über meine Arbeit erfahren? In den nächsten Wochen ergänze ich Projektberichte zu Stressmanagement und Teamentwicklung auf meiner Website. Hier bekommen Sie einen Blick dafür, wie sich Werte und Kompetenzen im Projekt zeigen.
P.S.: Zur Klärung des Kompetenzbegriffs empfehle ich Ihnen den Blogartikel von Stephan Tanneberger: „Kompetenz-Gerangel“.
Wolfram Krug, am 05.09.2014, für die Beratungspraxis Krug