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Erste Bekanntschaft mit der Achtsamkeit

Probieren Sie doch einmal Folgendes aus: Egal, was Sie gerade tun (vermutlich sitzen Sie vor Ihrem PC) – unterbrechen Sie Ihre momentane Aktivität und legen eine kurze Pause ein, in der Sie die Gelegenheit haben, erste Bekanntschaft mit der Achtsamkeit zu machen.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst darauf, wie Sie sitzen. Wenn Sie mögen, können Sie dafür Ihre Augen schließen. Spüren Sie, welche Körperstellen Kontakt mit dem Stuhl, Sofa oder Sessel haben. Legen Sie nun eine Hand auf die Brust oder den Bauch und fühlen die Bewegungen beim Atmen. Richten Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Atembewegungen. Folgen Sie der Luft beim Einatmen und spüren, wie sie im Brustkorb und Bauch Raum einnimmt. Nehmen Sie wahr, wie  sich Bauch und Brustkorb anschließend verengen und die Luft wieder nach außen pressen.  Vielleicht merken Sie, dass Sie zwischendurch an andere Dinge denken oder etwas anderes fühlen. Lenken Sie in diesem Fall Ihre Aufmerksamkeit sanft und wohlwollend – immer wieder aufs Neue- zu den Atembewegungen zurück.*

Wie ist es Ihnen bei dieser Übung ergangen?

Ist es Ihnen gelungen, ununterbrochen mit der Aufmerksamkeit bei Ihrem Atem zu bleiben? Vermutlich nicht, und das ist auch gar nicht schlimm. Im Gegenteil – Achtsamkeit bedeutet, immer wieder neu festzustellen, was in Ihnen gerade vor sich geht, was Sie gerade tun, wie sie „ticken“: Vielleicht machen Sie Pläne oder denken über Vergangenes nach. Vielleicht merken Sie, dass Sie müde sind oder Kopfschmerzen haben. Vieles davon nehmen wir im Alltag oft nicht wahr. Nutzen Sie diese Übung dazu, mit einer neuen Offenheit mehr über sich und Ihre Gewohnheiten zu erfahren. Dabei üben Sie sich gleichzeitig darin, freundlich und geduldig mit sich selbst umzugehen.

Tipp: Nutzen Sie diese Übung, um sich regelmäßig eine kleine Pause zu gönnen. Wir verschaffen uns ständig kurze Pausen bei dem, was wir gerade tun: Ein kurzer Plausch mit dem Arbeitskollegen, ein Griff zu den Knabbersachen, ein abwesender Blick aus dem Fenster…warum nicht einmal eine Achtsamkeitsübung? Kommen Sie wieder mehr zu sich und werden sich Ihrer selbst wieder mehr bewusst. Gönnen Sie sich die Erfahrung, wie wohltuend und verändernd dies sein kann.

Ihre Anna Schmidt im Namen der Beratungspraxis Krug

*Die Übung stammt aus dem Buch „Relax@work“ von Chris Grijns – sehr empfehlenswert!